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Chronik

Die Sage vom Hummelstein

Vor langer Zeit hatte ein Ritter auf Bärenklause eine schöne, tugendhafte und edle Tochter. Diese liebte einen einfachen Tagelöhner am Hofe ihres Vaters. Beide, der Knecht und das Edelfräulein, wussten wohl, dass ihre Liebe niemals Erfüllung finden werde. Niemand durfte davon erfahren. Nur sehr selten konnten sich die Liebenden zu einem kurzen Zusammensein treffen. Sie hatten sich dazu einen versteckten Ort auf dem Gipfel des Hummelsteins ausgewählt, wohin wegen der dichten Wildnis kaum eines Menschen Fuß kam.

Eines Tages erfuhr der Ritter nun doch von der heimlichen Liebe seiner Tochter. Mit einer Meute gut abgerichteter Jagdhunde spürte er den Knecht und seine Tochter auf. Den Tagelöhner ließ er binden und stieß ihn eigenhändig den Hummelstein hinunter. Das Mädchen, von Verzweiflung und Schrecken überwältigt, riss sich mit übermenschlicher Kraft von denen los, die sie festhielten, und sprang dem Liebsten nach. So fanden sie beide zur selben Stunde den Tod.

Der Ritter ließ die Leiche des Tagelöhners an einem unbekannten Ort vergraben. Seine Tochter wurde in Ehren in der Familiengruft beigesetzt. Dort aber findet sie keine Ruhe. Bis heute geht sie zur mitternächtlichen Stunde klagend am Hummelstein umher, bald auf den Wiesen am Ufer des Lockwitzbaches, bald auf dem Gipfel des Hummelsteins. Sie sucht ihren Liebsten, mit dem sie ihre letzte Stunde teilte, und findet ihn nicht. Wer ihr den Ort sagen könnte, an dem er begraben liegt, könnte sie erlösen, aber niemand kennt mehr den Platz.


Einige markante Eckdaten zur Kreischaer Heimatgeschichte ab dem Jahr 1900 können Sie hier als pdf-Datei herunterladen: