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Kleincarsdorf

1. urkundliche Erwähnung: 1216
 
Name: Karlestorf (deutsche Gründung), 1440 erstmals Cleyn Carsdorf
 
geographische Lage: westlich von Kreischa
 
Dorfform: Gutssiedlung mit Häuserzeilen


Anfang des 13. Jahrhunderts, also etwa 50 Jahre nach dem Einzug der fränkischen Siedler, ruft der Markgraf von Meißen zu Gründung von Ortschaften auf. Besonders arm an Dörfern war die Burggrafschaft Dohna. Deshalb waren es vor allem markgräfliche und bischöfliche Lehensleute, die sich dort niederließen, wo guter Ackerboden vorhanden war.

1378 gehörte Carlstorf zum Castrum (Burg) Dresden und erhielt eine eigene Gerichtsbarkeit zugesprochen. Um das Rittergut herum hatten sich bäuerliche oder Häusleranwesen angesiedelt. Carsdorf gestaltete sich von der Ortsform her waldhufenartig. Es hatte eine Allmende - eine Gemeindewiese. Der Straßenname Alter Anger bezeichnet in etwa die Stelle.

Wer Otte von Karlestorff war, der dem Ort seinen Namen gab, ist unbekannt. Mit dem Adelsgeschlecht derer von Carlowitz ist er nicht identisch, denn diese traten als Besitzer erst 1456 in Erscheinung. Mülich von Carlowitz wird von Herzog Friedrich mit dem Niederhofe zu Kreischa und den Dörfern Sayda, Karsdorf und Zscheckwitz belehnt. Interessant ist eine Namenstrennung zwischen Rittergut und dem Ort. Ersteres führt bis ins 17. Jh. hinein den Namen Karsdorf, während sich das darum angesiedelte Dorf Cleyn Carsdorf nannte. Die von Carlowitz besitzen Kleincarsdorf bis 1669, also über 200 Jahre. 1782 hat es eine Schenknahrung (Gasthof) und eine Schmiede nebst Feld und Wiese. Die Rittergutsbesitzer (Grundherren) wechseln ständig. Das Gut fiel 1945 unter die Bodenreform und wurde an Neubauern aufgeteilt. 

Kleincarsdorf ist von jeher nach Possendorf gepfarrt. Bis 1858/59, in welchem Jahr sich Kleincarsdorf der Quohrener Schulgemeinde anschloß, gingen die Kinder nach Possendorf zur Schule.

Schon nach 1835 hatte Kleincarsdorf zufolge der neuen Landgemeindeordnung ein eigenes Gemeindewesen mit einem Gemeindevorsteher und einem Gemeinderat gegründet. 1952 vereinigte es sich mit Quohren und 1971 mit Kreischa.

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