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Bärenklause

1. urkundliche Erwähnung: 1288
 
Name: altslaw. Kolchowe = Dorf des Koles; später Gotzscha; 16. Jh. Bernklause
 
geographische Lage: nördlich von Kreischa
 
Dorfform: Gutsweiler

 

Von der Hummelmühle im Lockwitztal steigt das Gelände um 40 m an, auf dessen Hochfläche die Dörfer Bärenklause und Kautzsch bei 240 m ü. NN liegen. Die beiden Orte verschmelzen im Tal der Rispe übergangslos zu einer Einheit. Als Rispe bezeichnet man einen kurzen Grund, der seinen Quellbereich zur Lockwitz entwässert.

Bärenklause ist eine slawische Siedlung und führt als Dohnaisches Lehen (bis 1402) den Namen Goltzscha bis in die 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts.

1554 ist Hans Christoph von Bernstein Besitzer des Rittergutes und erhält auf sein Gesuch an den Kurfürsten die Erlaubnis für eine Namensänderung: Bernklause. Die Bernsteins (Bärenstein) waren noch 1632 mit dem Dorf belehnt, als es im 30-jährigen Krieg von den Schweden vollkommen zerstört und die Bewohner getötet oder vertrieben wurden, während das Rittergut selbst erhalten blieb. Die Wüstung erwarb Hans Bernhard von Bernstein erneut zu Lehen und siedelte wieder Bauern und Tagelöhner an. Aufgrund seiner frühen Gründung ist das Rittergut Bärenklause altschriftsässig und "ritterpferdig": Es hatte im Kriegsfalle dem Burggrafen zu Dohna und später dem Markgrafen zu Meißen eine Anzahl von kriegsmäßig ausgerüsteten Reitern zu stellen und genoß dafür besondere Rechte, z.B. die Gerichtsbarkeit über Gombsen, Golberode und Kautzsch. 1945 fiel das Rittergut unter die Bodenreform.

Die Bevölkerung betreibt von alters her die Landwirtschaft und den Obstbau.

Ortssymbol von Bärenklause ist - dem Namen entsprechend - der Bär. Ein wahrscheinlich sehr altes Steinrelief ist in die linke Außenwand der Vorderfront eingelassen. Die mannshohe Bärenfigur im Park ließ Karl Höhne, der Vater des letzten Besitzers vor der Bodenreform, aufstellen. Eine Zweit-Figur befand sich vor der bekannten Dresdner Gaststätte Bärenschenke, deren Eigentümer Karl Höhne seit 1903 war. Im Winter 1995 wurde der Bärenklauser Bär durch Vandalismus stark zerstört. Von dem Quohrener Kunstschmied Peter Pechmann saniert, konnte er im März 1997 an seinen alten Platz zurückgestellt werden.

Von 1910 bis 1973 hatten Bärenklause und Kautzsch - von alters her nach Kreischa gepfarrt - ein eigenes Schulwesen. 1994 wurde Bärenklause nach Kreischa eingemeindet.